Das Phlebödem und Phlebo-Lymphödem -
Diagnose und Therapie
Phlebödeme kommen am häufigsten an den Beinen vor. Sie sind Folge einer Insuffizienz des Venensystems auf Grund eines chronischen Venenleidens (chronisch-venöse Insuffizienz). Diese chronisch venöse Insuffizienz wiederum kann Folge einer Thrombose oder eines ausgeprägten, anlagebedingten Krampfaderleidens sein.
Die tiefe Venenthrombose ist ein häufiges Krankheitsbild, etwa jeder 20. erleidet im Laufe seines Lebens eine tiefe Venenthrombose (ca. 1-2 Thrombosen /1000 der Bevölkerung pro Jahr).
Die Diagnostik erfolgt mit modernen Ultraschallverfahren.
Venenerkrankungen werden heute nach CEAP klassifiziert. Diese Einteilung berücksichtigt das klinische Bild, die Ursache, die Anatomie und die Pathophysiologie.
Nach klinisch-lymphologischen Gesichtspunkten werden 3 Stadien unterschieden:
- Stadium I - phlebo-lympho-dynamische Insuffizienz
Keine sichtbare Ödembildung oder reversibel über Nacht, Ödem perimalleolär, Corona phlebectatica paraplantaris - Stadium II - phlebo-lympho-mechanische Insuffizienz (lymphostatisch)
Sichtbares Ödem, zusätzlich zu St.I Hautpigmentierungen, entzündliche Veränderungen der Subcutis, Dermatoliposklerose - Stadium III - phlebo-lympho-mechanische Insuffizienz (lymphostatisch)
Veränderungen wie bei St. I und II aber zusätzlich abgeheilte Ulzerationen (III a) oder florides Ulcus (III b)
Entscheidend für die Ödembildung ist eine Störung der Klappenfunktion, die wiederum zu einer Druckerhöhung in den Venen führt. Bewegung wirkt dem Druckanstieg entgegen. Schreitet die Erkrankung voran oder fehlt die Bewegung, bilden sich Ödeme aus.
Aus zunächst einer phlebolymphodynamischen Insuffizienz wird durch Versagen der Kompensationsmechanismen eine phlebolymphomechanische (statische) Insuffizienz.
Beschwerden bei Phlebödem:
- Schweregefühl
- Spannungsgefühl und Druckgefühl
- Schmerzen
- Ulcus cruris venosum (venöse Geschwüre)
- Ekzeme und andere Hautveränderungen z.B. Hämosiderin
- Ödem
- Juckreiz , unruhige Beine u.a. unspezifische Beschwerden
Die ödembedingten Beschwerden lassen sich durch Bewegung, Hochlagerung der Beine sowie Tragen von Kompressionsstrümpfen bessern, weil ein gesundes Lymphgefäßsystem in der Lage ist, diese Ödembildung durch einen gesteigerten Lymphabfluss zu kompensieren. Langfristig jedoch führt die Dauerbelastung zum Versagen der Kompensationsmechanismen. Aus einem Phlebödem wird nun ein Phlebo-Lymphödem. Das Phlebo-Lymphödem ist gekennzeichnet durch ein eiweißreiches Ödem mit typischen Fibrosebildungen. Hält die Druckerhöhung an den Beinen an, ist die Folge das offene Bein (Ulkus = Geschwür).
Therapie des Phleb- und Phlebo-Lymphödems
Phlebödem | Phlebolymphödem | |
Stadium I | Stadium II und III | |
Phlebolymphodynamische Insuffizienz |
Phlebolymphostatische Insuffizienz |
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Hinsichtlich eines Phlebo-Lymphödems gelten auch die konservativen
Therapieoptionen wie bei Lymphödem.